Der Startschuss ist gefallen.
Am 12.12.2015 war es endlich soweit. Die 1. Sitzung unseres Kinderparlamentes fand mit 25 Abgeordneten im Kinderclub des Hortes statt. Ein Kind war entschuldigt. Geleitet wurde das Treffen durch Frau Klein, Frau Wenzel schrieb Protokoll. Doch immer der Reihe nach:
Am 4.11.2015 beschlossen die Horterzieher in einer Teamberatung einstimmig ein Kinderparlament im Hort zu gründen. Partizipation ist Teil des Bildungsplanes und ein Punkt in unserer Konzeption.
Jeder Erzieher hatte somit nun die Aufgabe in seiner Bezugsgruppe das Vorhaben vorzustellen. Mit Begeisterung nahmen die Kids diese Idee an und der nächste Schritt folgte - die Wahlen. Jede Gruppe konnte frei entscheiden, ob es eine offene oder geheime Wahl durchführt. Aus diesen wurden jeweils zwei Kinder mit den meisten Stimmen ins Parlament gewählt. Zu den jeweiligen Sitzungen wird nur ein gewähltes Mitglied pro Gruppe anwesend sein müssen.
Zu unserer 1. Sitzung wurden alle Kandidaten eingeladen. Jedes Kind bekam rechtzeitig eine schriftliche Einladung, wodurch alle Ausschussmitglieder genügend Zeit hatten, sich auf das erste Treffen mit ihrer Gruppe vorzubereiten.
Eröffnet und geleitet wurde die Sitzung durch Frau Klein. Zu Beginn gab es Glückwünsche zur gewonnenen Wahl, denn diese 25 Kandidaten haben es geschafft sich gegen viele Gegner durchzusetzen und das Wichtigste: Sie haben das Vertrauen der Gruppe bekommen, um ihre Interessen zu vertreten.
Die erste Abstimmung in unserer Sitzung zeigte, dass wir keine „Ja“-Sager im Parlament zu sitzen haben. Frau Klein wollte ihre Funktion als Vorsitzende an Abgeordnete abgeben, aber schon dort wurden 15 Gegenstimmen gezählt. Die neuen Parlamentsmitglieder wollten somit gleichberechtigt bleiben und Frau Klein wird die Sitzungen weiterhin führen.
Anschließend konnte jedes Kind seine Anliegen offen darlegen. Keines der gewählten Mitglieder hatte Angst oder Bedenken in der großen Gruppe zu sprechen. Klar, kurz und prägnant wurden Probleme angesprochen. Diszipliniert haben alle Abgeordneten jeden ausreden lassen und alle Themen wurden sehr ernst genommen. Am meisten wurde das Verhalten einiger Kinder im Hort kritisiert, aber auch Ideen zur Umgestaltung des Außengeländes waren oftmals auf der Tagesordnung. Es wurde kritisch hinterfragt, warum der Snuselraum so selten geöffnet hat, aber auch der Wunsch einen Diskoraum zu eröffnen, gehörte zu den Aussagen der Kids.
Doch nun kam die Frage: Was machen wir mit diesen Anliegen? Die Antwort wurde von den Kindern gleich mitgeliefert. Noch in dieser Sitzung war uns klar, wir brauchen einen Regelplan im Hort, um das Verhalten einiger Kinder zu sanktionieren oder sogar bei einigen Kindern einen Verstärkerplan. Aber auch der Wunsch zur Umgestaltung des Außengeländes, wozu es weiterer finanzieller Mittel bedarf, wurde von den Abgeordneten schnell erkannt. Und auch dort gab es Lösungsansätze. Nachdem das Einsammeln von Taschengeld der Kinder oder Beiträge der Eltern ausgeschlagen wurde, kam die konstruktive Idee, gemeinschaftlich Papier zu sammeln oder Sponsoren zu suchen.
Bereits nach dieser ersten Stunde ist zu erkennen, wir haben genügend Handlungsbedarf. Beginnen möchten wir mit dem Regelplan. Mit der Erarbeitung beschäftigen wir uns in der nächsten Parlamentssitzung im Januar 2016.
Natürlich werden wir Ihnen auch davon berichten.